Kindern die Möglichkeit geben, sich mit Ernährung und Konsum in ihrer Heimat und im globalen Kontext auseinanderzusetzen, ist das Ziel der Bildungspartnerschaft, den der Hof Belke in Milstenau mit den Grundschulen des Stadtgebiets Attendorn eingeht. Offizieller Start der Partnerschaft war am Donnerstagnachmittag, 3. Februar.
Als offizielles Zeichen der Partnerschaft überreichte Bürgermeister Christian Pospischil Embleme an die Schulleitungen der Gemeinschaftsgrundschulen Ennest und Attandarra, die Sonnenschule mit ihren Standorten in Attendorn und Neu-Listernohl sowie die Katholische Grundschule Helden, die neben Elternvertretern und Lehrern vor Ort waren.
Die Zweitklässler erleben die Jahreszeiten auf dem vielfältigen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb. Einmal monatlich arbeiten sie in unterschiedlichen Bereichen an aktuellen Themen. Lebensmittel säen, pflegen, ernten, verarbeiten, probieren, Tiere versorgen, eigene Projekte planen und ausprobieren – all das gehört zu den Erfahrungen, die die Schüler sammeln. Schulamtsdirektorin Britta Halbe gratuliert zum tollen Projekt.
Auf dem Feld, im Garten und im Stall als Orte ursprünglicher Lebensmittelproduktion werden Kreisläufe der Wertschöpfungsketten transparent und verständlich. In kleinen Schritten erhält der Nachwuchs Einblicke in die Arbeit in der Landwirtschaft, lernt sie zu verstehen und wertzuschätzen.
Dabei kommt auch eine der größten Herausforderungen in der Landwirtschaft, der Klimawandel, nicht zu kurz. Mit der Bildungspartnerschaft sollen die Kinder zu Gesprächen angeregt und ihnen Raum für forschendes Handeln und kreative Ideen in eine nachhaltige Richtung gegeben werden. Die Besuche auf dem Bauernhof ermöglichen das alles auf spielerische Weise. Nach der Übergabe der Embleme strahlen die Anwesenden in die Kameras.
Claudia Belke, die den Hof mit ihrem Mann Wilhelm führt und als Lehrerin an der Sonnenschule tätig ist, betonte, dass Kinder lernen sollen, wo das Essen herkommt und wieviel Liebe in einer Mahlzeit steckt. Gemeinsam etwas anzupacken, schaffe auch eine Kultur des Miteinanders und die Möglichkeit, sich eine Meinung zu bilden.
Britta Halbe, Schulamtsdirektorin des Kreises Olpe, sagte: „Dieses tolle Projekt bietet ökonomisch, ökologisch und sozial große Chancen für die Kinder. In dem Angebot steckt viel Potenzial und die Möglichkeit Kompetenzen zu erwerben.“ Robert Schmidt, Elternvertreter der Sonnenschule, lobte: „Nachhaltigkeit startet im Kindesalter. Von dem Projekt kann man nur profitieren.“
Bettina Rath, Direktorin der Grundschule Helden hob hervor: „Hier können die Kinder direkte Erfahrungen vor Ort sammeln. Die Thematik lässt sich in der Schule immer mal wieder aufgreifen.“
Bürgermeister Christian Pospischil verwies darauf, dass längst nicht mehr alle Kinder den Bezug zur Landwirtschaft haben. „Aus Kindern werden so verantwortungsvolle Erwachsene. Es ist ein wertvoller Beitrag zur Entwicklung der Kinder“, so das Stadtoberhaupt.
Michael Richard, Kreisvorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, freute sich: “Kontakte zu Tieren, Arbeit und Natur werden gefördert und die Landwirtschaft unmittelbar erfahren.
Hintergrund
Der Hof Belke beschäftigt sich seit dem Jahr 2004 mit der Pädagogischen Entwicklung (Einrichtung einer Außenwohngruppe des Josefshauses, waldpädagogische Zertifizierung, außerschulischer Lernort im Landesprogramm Schule der Zukunft).
Im Jahr 2021 folgte die Umwandlung in die gemeinnützige Hof Belke UG, mit dem Zweck des Umwelt- und Naturschutzes und der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Das Projekt wird durch die Stadt Attendorn und Fördergelder unterstützt.
Vielen Dank an lokalplus für die Bereitstellung des Artikels und der Bilder!